Die Welt der kleinen Entdecker

Die Welt der kleinen Entdecker

Was malen Kinder zwischen 5 und 8 Jahren?

In der Kunstschule Titus Schwan beobachten wir jeden Tag ein kleines Wunder: Wie Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren beginnen, ihre Umwelt nicht mehr nur zu erleben, sondern sie mit dem Stift zu erobern. Es ist die Phase des ikonischen Malens – eine Zeit, in der jedes Bild eine Geschichte erzählt.

Doch was genau passiert in den Köpfen und auf den Blättern unserer jüngsten Künstler?

  1. Das „Schema“: Symbole für die Welt

In diesem Alter entwickeln Kinder feste Symbole für bestimmte Dinge. Ein Haus sieht oft gleich aus: ein Viereck mit einem Dreieck als Dach, einem Fenster und einer Tür. Ein Baum besteht aus einem braunen Stamm und einer grünen Wolke als Krone.

  • Der Clou: Kinder malen in diesem Stadium nicht das, was sie sehen, sondern das, was sie über ein Objekt wissen.
  1. Die „Standlinie“: Ordnung im Chaos

Haben Sie bemerkt, dass jüngere Kinder ihre Motive oft wild auf dem Blatt verteilen? Zwischen 5 und 8 Jahren ändert sich das. Es erscheint die Standlinie. Häuser, Menschen und Blumen werden sauber auf einer gezeichneten Linie am unteren Blattrand aufgereiht. Oben gibt es oft einen blauen Streifen für den Himmel und die berühmte „Sonne in der Ecke“. Die Welt bekommt für das Kind eine logische Ordnung.

  1. „Röntgenbilder“: Der Blick durch die Wand

Ein faszinierendes Phänomen dieser Altersgruppe ist das Röntgenbild. Wenn ein Kind ein Haus malt, zeichnet es oft gleichzeitig die Menschen darin, obwohl man sie von außen gar nicht sehen könnte. Warum? Weil das Kind weiß, dass sie da sind! Für 5- bis 8-Jährige ist die Bedeutung wichtiger als die optische Realität.

  1. Die Bedeutungsperspektive

In Kinderzeichnungen ist das Wichtigste oft am größten. Wenn die Mama im Bild doppelt so groß ist wie das Haus, dann nicht, weil das Kind keine Proportionen versteht, sondern weil die Mama in diesem Moment die größte emotionale Bedeutung hat.

  1. Was wir in der Kunstschule fördern

In der Kunstschule Titus Schwan in Solingen holen wir die Kinder genau dort ab. Wir drängen sie nicht zur fotorealistischen Darstellung, sondern unterstützen sie dabei:

  • Ihre Fantasie auszubauen: „Was passiert noch in deinem Haus?“
  • Neue Materialien zu entdecken: Wie fühlt sich Wasserfarbe im Vergleich zu Wachsmalkreide an?
  • Selbstvertrauen zu stärken: Es gibt kein „falsch“ in der Kunst. Jedes Symbol ist ein Ausdruck der Persönlichkeit.

Fazit: Jedes Bild ist ein Entwicklungsbericht

Die Zeichnungen Ihrer Kinder sind Fenster in ihre Seele und ihre geistige Entwicklung. Genießen Sie diese wunderbare Phase der Symbole und Röntgenbilder – sie ist der Grundstein für jede spätere künstlerische Ausdrucksform.

Möchten Sie die Kreativität Ihres Kindes spielerisch fördern? Besuchen Sie unsere Kurse für junge Künstler in Solingen. Gemeinsam entdecken wir die Freude an Farben und Formen!

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